Berliner Ärztinnen und Ärzte haben gewählt: Das Ergebnis der Ärztekammer-Wahl 2014

Pressemitteilung

"Marburger Bund" erstmals stärkste Kraft in der Delegiertenversammlung

Die Berliner Ärztinnen und Ärzte haben die 14. Delegiertenversammlung gewählt. In der Zeit vom 15. Oktober bis zum 5. Dezember 2014 hatten die Kammermitglieder Gelegenheit, per Briefwahl ihr "Parlament", das heißt ihre Berufsvertretung, zu wählen. Am 5. und 6. Dezember wurden die Wahlbriefe ausgezählt. Nachfolgend finden Sie das Ergebnis:
Die gültigen Hauptstimmen verteilen sich auf die Wahlvorschläge wie folgt:

Wahl 2014Vergleich Wahl 2010
WahllistenStimmenProzentSitzeStimmenProzentSitze

Wahlvorschlag 1
ALLIANZ BERLINER ÄRZTE- NAV-Virchow-Bund - MEDI-Verbund (in 2010 noch mit dem Hartmannbund)

3.23529,0133.36632,115
Wahlvorschlag 2
Hartmannbund
7556,83---
Wahlvorschlag 3
Fraktion Gesundheit
2.61923,4112.63925,212
Wahlvorschlag 4
Niedergelassene Ärzte
1301,202502,41
Wahlvorschlag 5
HAUSÄRZTE IN BERLIN (in 2010 Hausärzteverband Berlin und Brandenburg e.V. (BDA))
9578,641.05110,04
Wahlvorschlag 6
Marburger Bund
3.47831,1142.94028,113


Abgegebene Stimmen und Wahlbeteiligung

Wahl 2014Wahl 2010
Wahlberechtigte29.32827.179
Eingegangene Wahlbriefe11.29610.576
Gültige Stimmen11.17410.473
Wahlbeteiligung38,5%38,9 %


Zusammengefasstes Ergebnis

Stärkste Fraktion in der neuen Delegiertenversammlung ist erstmals der „Marburger Bund“ mit 31,1% der gültigen Stimmen. Das entspricht 14 Sitzen in der Delegiertenversammlung. Auf dem zweiten Platz kam die Liste „Allianz Berliner Ärzte – NAV-Virchow-Bund – MEDI-Verbund“ mit 29%. Sie war diesmal ohne den Hartmannbund angetreten und wird mit 13 Sitzen vertreten sein. Drittstärkste Kraft wurde wieder die „FrAktion Gesundheit“. Sie erhielt 23,4% der Stimmen (11 Sitze). Es folgen die „HAUSÄRZTE IN BERLIN“ (ehemals Hausärzteverband Berlin und Brandenburg e.V. (BDA)) mit 8,6% (4 Sitze) sowie der erstmals einzeln angetretene Hartmannbund mit 6,8% (3 Sitze). Nicht mehr in der Delegiertenversammlung vertreten sein wird die Liste „Niedergelassene Ärzte“, die nur 1,2% der Stimmen erreichte.

Trends und Entwicklungen

Die Berliner Ärztinnen und Ärzte haben die konstruktive Arbeit der amtierenden Koalition aus „Marburger Bund“, Liste „Allianz Berliner Ärzte“, „HAUSÄRZTE IN BERLIN“ sowie „Hartmannbund“ erneut bestätigt. Dabei konnte der „Marburger Bund“, dem Kammerpräsident Dr. med. Günther Jonitz angehört, als einzige der bisher in der Delegiertenversammlung vertretenen Listen zulegen – sowohl quantitativ (+538 Stimmen) als auch prozentual (+3,0 Prozentpunkte). Der „Marburger Bund“ erhält damit einen Sitz mehr als bisher. Alle anderen Listen mussten Verluste hinnehmen. Die Liste „Allianz Berliner Ärzte“ verlor 2 Sitze, die „FrAktion Gesundheit“ 1 Sitz. Die „HAUSÄRZTE IN BERLIN“ verloren ebenfalls Stimmen, konnten aber die Zahl der Sitze von 4 halten. Der erstmals einzeln angetretene „Hartmannbund“ konnte aus dem Stand 3 Sitze gewinnen. Sein unabhängiger Kurs wurde von den Wählern bestätigt.
Da keine der Listen eine absolute Mehrheit erringen konnte, müssen sich, wie in der Vergangenheit üblich, Koalitionen bilden. Die bestehende Koalition aus „Marburger Bund“, „Allianz Berliner Ärzte“ und „HAUSÄRZTE IN BERLIN“ hätte – zusammen mit dem „Hartmannbund“ – bei einer weiteren Zusammenarbeit eine nochmals deutlich ausgebaute Mehrheit von 23 Sitzen (2010: 19 Sitze). Bei der Bekanntgabe des inoffiziellen Wahlergebnisses wies Kammerpräsident Jonitz auf das Ziel einer möglichst breiten Zusammenarbeit in Vorstand und Delegiertenversammlung unter Führung des „Marburger Bundes“ hin.

Niveau der Wahlbeteiligung gehalten

Das Niveau der Wahlbeteiligung konnte gehalten werden. Sie lag mit 38,5% knapp unter dem Wert von 2010 (38,9%). Damit haben 11.296 der 29.328 stimmberechtigten Kammermitglieder ihre Stimme abgegeben. Es wurden 701 gültige Stimmen mehr abgegeben als vor vier Jahren.

Vorstandswahl im Januar

Am 21. Januar 2015 tritt die neue Delegiertenversammlung erstmals zusammen. In dieser konstituierenden Sitzung werden dann der neue Vorstand sowie der Präsident und der Vizepräsident der Ärztekammer Berlin gewählt.

Das Wahlergebnis wird im Amtsblatt Berlin veröffentlicht.

Die Zuordnung der Delegiertensitze (s. auch nachstehendes Tortendiagramm) ist nach dem Höchstzahlverfahren (d'Hondt) festgestellt worden.

In die Deligiertenversammlung gewählte Ärztinnen und Ärzte:

Die Kammermitglieder hatten zwei Stimmmöglichkeiten: Mit ihrer Hauptstimme konnten sie je einen der sechs Wahlvorschläge wählen. Darüber hinaus bestand die Möglichkeit, auf bis zu zwei Bewerberinnen oder Bewerber des Wahlvorschlags je eine persönliche Vorzugsstimme zu vergeben. Folgende Berliner Ärztinnen und Ärzte werden – vorausgesetzt sie nehmen die Wahl an – in die künftige Delegiertenversammlung einziehen:

Wahlvorschlag 1
ALLIANZ BERLINER ÄRZTE- NAV-Virchow-Bund - MEDI-Verbund (in 2010 noch mit dem Hartmannbund)
1. Dr. Elmar Wille945 Stimmen
2. Prof. Dr. Harald Mau373 Stimmen
3. Dr. Svea Keller344 Stimmen
4. Dr. Roland Urban312 Stimmen
5. Ralph A. Drochner287 Stimmen
6. Dr. Bernd Müller276 Stimmen
7. Stefan Skonietzki270 Stimmen
8. Dr. Matthias Blöchle256 Stimmen
9. Dr. Regine Held238 Stimmen
10. Dr. Florian Garbe225 Stimmen
11. Dr. Thomas Wildfeuer220 Stimmen
12. Dr. Matthias Lohaus214 Stimmen
13. Helmut Mälzer211 Stimmen
Wahlvorschlag 2
Hartmannbund
1. Dr. Dietrich Banzer140 Stimmen
2. Dr. Dietrich Bodenstein122 Stimmen
3. Dr. Detlef Köhler114 Stimmen
Wahlvorschlag 3
FrAktion Gesundheit
1. Dr. Wolfram Singendonk353 Stimmen
2. Dr. Rolf-Jürgen Kühnelt186 Stimmen
3. Dr. Cora Jacoby177 Stimmen
4. Dr. Hans-Joachim Eichinger168 Stimmen
5. Dr. Ellis Huber159 Stimmen
6. Dr. Andreas Grüneisen147 Stimmen
7. Caroline Meller97 Stimmen
8. Dr. Matthias Brockstedt90 Stimmen
8. Dr. Constanze Jacobowski90 Stimmen
10. Prof. Dr. Wulf Pankow89 Stimmen
11. Dr. Eva Müller-Dannecker85 Stimmen
Wahlvorschlag 5
HAUSÄRZTE IN BERLIN (in 2010 Hausärzteverband Berlin und Brandenburg e.V. (BDA))
1. Dr. Wolfgang Kreischer288 Stimmen

2. Dr. Gabriela Stempor

171 Stimmen
3. Dipl.-Med. Dieter Schwochow165 Stimmen
4. Dr. Hans-Peter Hoffert135 Stimmen
Wahlvorschlag 6
Marburger Bund
1. Dr. Günther Jonitz890 Stimmen
2. Dr. Peter Bobbert216 Stimmen
3. Dr. Christian Storm211 Stimmen
4. Dr. Thomas Werner161 Stimmen
5. Dr. Werner Wyrwich146 Stimmen
6. Kai Sostmann143 Stimmen
7. Dr. Hannah Arnold141 Stimmen
8. Dr. Moritz Peill-Meininghaus135 Stimmen
9. Dr. Matthias Albrecht131 Stimmen
10. Dr. Klaus Thierse126 Stimmen
11. Dr. Jörg Stohrer125 Stimmen
12. Dr. Dorothea Spring122 Stimmen
13. Prof. Dr. Axel Ekkernkamp115 Stimmen
14. Prof. Dr. Matthias David114 Stimmen

Kurz-Hintergrund

Die Delegiertenversammlung

Die Delegiertenversammlung (DV) der Ärztekammer Berlin wird alle vier Jahre gewählt. Die stimmberechtigten Kammermitglieder wählen 45 Delegierte. Zusätzlich benennt die Charité – Universitätsmedizin Berlin eine/n Vertreter/in als Mitglied der DV. Das ärztliche „Parlament“ trifft alle grundsätzlichen finanziellen, politischen und strukturellen Entscheidungen der Ärztekammer Berlin. Nach Grundsatzdebatten über aktuelle berufspolitische Themen verabschiedet die Delegiertenversammlung auch grundsätzliche gesundheitspolitische Stellungnahmen. Eine politische Schlüsselfunktion hat das Gremium dadurch, dass ihm die Wahl des Vorstandes der Ärztekammer Berlin obliegt.

Der Vorstand

Der Vorstand der Ärztekammer Berlin besteht aus dem Präsidenten/der Präsidentin, dem Vizepräsidenten/der Vizepräsidentin und derzeit neun Beisitzern. Er führt die Geschäfte der Ärztekammer Berlin und vertritt die Kammer in der Öffentlichkeit. Der Vorstand wird von der Delegiertenversammlung im Abstand von jeweils vier Jahren gewählt.

ÄRZTEKAMMER BERLIN PRESSESTELLE
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