Die Ärztekammer Berlin hat einen neuen Vorstand. In ihrer konstituierenden Sitzung am 23. Januar wählte die neue Delegiertenversammlung Günther Jonitz (Marburger Bund) und Regine Held (Allianz Berliner Ärzte – MEDI Berlin) erneut mit großer Mehrheit zum Präsidenten und zur Vizepräsidentin. Der 60-jährige Chirurg beginnt damit seine sechste Amtsperiode als Präsident, für die 61-jährige Hals-Nasen-Ohren-Ärztin ist es die zweite Amtsperiode als Vizepräsidentin. Daneben wählte die insgesamt 46-köpfige Delegiertenversammlung in ihrer ersten Sitzung der neuen Amtsperiode neun weitere Mitglieder, darunter fünf neue, in den Kammervorstand. Jonitz und Held können sich dabei wie in der Vergangenheit auf eine breite Zusammenarbeit aus Haus-, Fach- und Krankenhausärzten in der Delegiertenversammlung stützen.
Von Sascha Rudat
Nachdem die Daten aller neuen Delegierten erfasst worden waren, hat die neue Delegiertenversammlung am Abend des 23. Januars pünktlich ihre Arbeit aufgenommen. Diese bestand in der 1. Sitzung ausschließlich in der Wahl des Kammervorstandes. In geheimer Wahl wurden Präsident, Vizepräsidentin und die weiteren Mitglieder in einzelnen Wahlgängen gewählt. Die Wahl wurde von Roland Urban (Allianz Berliner Ärzte – MEDI Berlin) als Ältestem des Ärzteparlamentes geleitet. Urban nutzte die Gelegenheit, um einige Worte an die Delegierten zu richten. Er wünschte sich, dass weiterhin ein respektvoller Umgang in der Delegiertenversammlung herrscht. „Und ich wünsche uns allen aber auch eine gewisse Bescheidenheit“, sagte er selbstkritisch. Mit Blick auf die leicht gesunkene Wahlbeteiligung fügte er hinzu, dass es gelinge möge, die Wichtigkeit der DV in der ärztlichen Selbstverwaltung nach außen zu transportieren. Im Anschluss eröffnete Urban die Wahl. Zunächst wurden der Präsident und die Vizepräsidentin gewählt, nachfolgend die neun weiteren Mitglieder. Gegenkandidatinnen und -kandidaten gab es keine. Neben Jonitz und Held bleiben Peter Bobbert, Thomas Werner (beide Marburger Bund), Matthias Blöchle (Allianz Berliner Ärzte – MEDI Berlin) und Bettina Linder (Hausärzte in Berlin) Vorstandsmitglieder.
Neu in den Vorstand gewählt wurden der Internist Klaus-Peter Spies (Allianz Berliner Ärzte – MEDI Berlin), die Kinderchirurgin Susanne von der Heydt (Marburger Bund), der ärztliche Psychotherapeut Christian Messer (Allianz Berliner Ärzte – MEDI Berlin), die Kinder- und Jugendärztin Laura Schaad (Marburger Bund) und die Hausärztin Heike Kunert (NAV-Virchow-Bund). Nicht mehr dabei sind Harald Mau (NAV-Virchow-Bund), Uwe Torsten (Hartmannbund), Bernd Müller (Allianz Berliner Ärzte – MEDI Berlin) und Werner Wyrwich (Marburger Bund). Der Anteil der weiblichen Mitglieder des Vorstandes der Ärztekammer Berlin steigt damit von zwei auf fünf und damit auf knapp unter 50%.
Auch die 46-köpfige Delegiertenversammlung ist weiblicher geworden. 15 Ärztinnen sind nun Delegierte, zuvor waren es 11. Insgesamt sind 19 Ärztinnen und Ärzte neu oder nach einer Pause wieder in die Delegiertenversammlung eingezogen. Beim Listenspektrum hat sich nicht allzu viel verändert. Neben den fünf bereits existierenden Listen ist die Liste „NAV-Virchowbund – Haus- und Fachärzte gemeinsam!“ neu dabei – vertreten durch Christiane Wessel, die zuvor für die Fraktion Gesundheit im Ärzteparlament saß. Neben den 45 gewählten Delegierten gibt es auch wieder einen Vertreter der Berliner Universitäten in der DV. Auf Harm Peters folgt nun Joachim Seybold (Stv. Ärztlicher Direktor an der Charité – Universitätsmedizin Berlin). Eine vollständige Übersicht aller Delegierten finden Sie ab S. 28.
„Die breit aufgestellte Koalition und der neu gewählte Vorstand sind eine gute Voraussetzung für eine Standespolitik, die ärztlichen Sachverstand praxisorientiert und innovativ in die Gesundheitspolitik einbringt. Dies ist in Zeiten zunehmender Engpässe in der Patientenversorgung und einer von Aktionismus geprägten Politik dringend notwendig“, kommentierte Kammerpräsident Günther Jonitz die Vorstandswahl.
Vizepräsidentin Regine Held erklärte: „Das Wahlergebnis ist ein gutes Signal für die Fortsetzung der erfolgreichen Arbeit der bisherigen Koalition. Die Zusammensetzung des neu gewählten Vorstandes macht deutlich, dass sich die Verantwortlichen für die ausgewogene Repräsentanz aller Sektoren ärztlichen Handelns im Vorstand stark gemacht haben. Nur so können die Interessen unserer Kammermitglieder gemeinsam vertreten werden.“
In der direkt im Anschluss folgenden zweiten DV beschlossen die Delegierten die Fortführung der bestehenden Ausschüsse und Gremien bis zu deren Neuwahl. Außerdem wurde der Wahlvorstand für die Wahl der Vertreterversammlung der Berliner Ärzteversorgung gewählt. Die Wahl der zwölfköpfigen Vertreterversammlung soll voraussichtlich in der Delegiertenversammlung im März stattfinden.(srd)
Der elfköpfige Vorstand setzt sich wie folgt zusammen:
Präsident | Dr. Günther Jonitz | Marburger Bund | 31 Stimmen (von 41 gültigen Stimmen) |
Vizepräsidentin | Dr. Regine Held | Allianz Berliner Ärzte – MEDI Berlin | 41 Stimmen (von 43 gültigen Stimmen) |
1. Mitglied | PD Dr. Peter Bobbert | Marburger Bund | 31 Stimmen (von 42 gültigen Stimmen) |
2. Mitglied | Dr. Klaus-Peter Spieß | Allianz Berliner Ärzte – MEDI Berlin | 35 Stimmen (von 43 gültigen Stimmen) |
3. Mitglied | Dr. Thomas Werner | Marburger Bund | 37 Stimmen (von 42 gültigen Stimmen) |
4. Mitglied | Dr. Matthias Blöchle | Allianz Berliner Ärzte – MEDI Berlin | 34 Stimmen (von 42 gültigen Stimmen) |
5. Mitglied | Dr. Susanne von der Heydt | Marburger Bund | 37 Stimmen (von 42 gültigen Stimmen) |
6. Mitglied | Dr. Christian Messer | Allianz Berliner Ärzte – MEDI Berlin | 28 Stimmen (von 41 gültigen Stimmen) |
7. Mitglied | Dr. Laura Schaad | Marburger Bund | 41 Stimmen (von 41 gültigen Stimmen) |
8. Mitglied | Dr. Heike Kunert | NAV-Virchow-Bund | 34 Stimmen (von 39 gültigen Stimmen) |
9. Mitglied | Bettina Linder | Hausärzte in Berlin | 32 Stimmen (von 40 gültigen Stimmen) |
Die nächste Delegiertenversammlung findet am 6. März 2019 um 20 Uhr in der Ärztekammer Berlin statt. Die Sitzung ist wie immer kammeröffentlich.