Unser Beitrag zu Gesundheitsförderung und Prävention

Gesundheitsförderung & Prävention

Die Ärztekammer Berlin engagiert sich bei verschiedenen Veranstaltungen, Einrichtungen und Programmen zur Gesundheitsförderung und Prävention.

Der Kongress Armut und Gesundheit schafft seit 1995 ein kontinuierliches Problembewusstsein für gesundheitliche Ungleichheit in Deutschland und hat sich seit seiner Entstehung von anfangs 200 Teilnehmenden zur heute bundesweit größten Public Health Veranstaltung mit 2.500 Besucher:innen in mehr als 100 Einzelveranstaltungen etabliert. Die Ärztekammer Berlin war 1995 Mitinitiatorin des Kongresses und ist seither stete Partnerin, zum Beispiel im Programmkomitee, als Veranstalterin von Fachforen.

Der Kongress ist als öffentliche Veranstaltung konzipiert. An mehreren Veranstaltungstagen, zuletzt pandemiebedingt im Online-Format, tauschen sich Akteur:innen aus Politik, Wissenschaft, Gesundheitswesen, Praxis und Selbsthilfe zu Themen gesundheitlicher Ungleichheit aus. Aktuelle Forschungsergebnisse werden ebenso diskutiert und vertieft wie neue Strategien, Lösungsansätze und Erfahrungen.

Zur Website: Kongress Armut und Gesundheit

Der Humanitarian Congress Berlin (HCB) wurde 1997 unter anderem von der Ärztekammer Berlin ins Leben gerufen. Im Jahre 2002 hat die Ärzte ohne Grenzen Stiftung die Organisation des Kongresses übernommen. Die Ärztekammer Berlin ist zusammen mit dem Deutschen Roten Kreuz e.V., Ärzte ohne Grenzen e.V. und Ärzte der Welt e.V. gemeinsame Veranstalterin der in der Regel jährlich stattfindenden Kongresse und im Steering Committee vertreten.

Der HCB ist eine internationale Plattform zum Austausch von Informationen, Erfahrungen und Ideen der Humanitären Hilfe. Der Kongress führt jedes Jahr ca. 800 Expert:innen von Nicht-Regierungs-Organisationen, humanitären und internationalen Organisationen, aus der Medizin sowie aus den Bereichen Politik und Medien zusammen, welche ihre Erfahrungen in verschiedenen Panels und Workshops präsentieren, aktuelle Fragen zu Krisen und Gesundheitsversorgung diskutieren und gemeinsam nach Lösungen suchen. Dabei liegt der Fokus in jedem Jahr auf einem bestimmten Thema. Auf Grund der internationalen Ausrichtung des HCB ist Kongresssprache Englisch.

Seit mehr als 20 Jahren engagiert sich der Humanitarian Congress Berlin und ist damit zu einem der weltweit führenden Kongress im Bereich der humanitären Hilfe und globalen Gesundheit geworden.

Zur Website: Humanitarian Congress Berlin

Seit 2011 ist die Ärztekammer Berlin Kooperationspartnerin des Berliner Landesprogramms „Kitas bewegen – für die gute gesunde Kita“. Ziel des Landesprogramms mit einem salutogenetischen Grundverständnis ist es, die gesundheitliche Situation aller am Kita-Leben Beteiligten (Kinder, Familien, pädagogische Fachkräfte) zu verbessern und damit insbesondere die Bildungs- und Gesundheitschancen von Kindern zu steigern. Dabei werden Kitas zwei Jahre lang aktiv in ihrer Organisationsentwicklung zu mehr Bildungs- und Gesundheitsqualität unterstützt.

Das Landesprogramm wird durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie koordiniert. Seit März 2012 haben sich rund 390 Kitas aus acht Berliner Bezirken beteiligt. An der ab Januar 2022 beginnenden sechsten Umsetzungsphase werden sogar zehn aktive Bezirke teilnehmen. Mit jeder Umsetzungsphase ist die Anzahl der teilnehmenden Bezirke und Einrichtungen gestiegen. Dies wird von allen 14 am Landesprogramm beteiligten Partner:innen als deutlicher Beweis für die Überzeugungskraft und Qualität des Programms gewertet.

Die Kindertagesstätten, die bisher am Programm teilgenommen haben, werden in einer Nachhaltigkeitsphase weiter begleitet. Zusätzlich wurden aus Mitteln des Landesprogramms und des Berliner Aktionsprogramms Gesundheit zwei „Konsultationskitas“ mit dem Bildungsschwerpunkt Gesundheit ausgebildet. Ziel ist es, die Erfahrungen und Materialien aus dem Landesprogramm weiterzugeben und die Qualitätsentwicklung mit dem Schwerpunkt Gesundheitsförderung in Berliner Kitas zu unterstützen.

Zur Website: Kitas bewegen – für die gute gesunde Kita

Klasse2000 bietet ein evaluiertes und erprobtes Konzept, gesundheitsförderliche Ressourcen bei Kindern in der Grundschule nachhaltig zu stärken. Dieses Unterrichtsprogramm zur Gesundheitsförderung sowie zur Gewalt- und Suchtprävention für diese Altersstufe ist in Deutschland am weitesten verbreitet.

1991 wurde Klasse2000 von Expert:innen aus Medizin und Pädagogik gestartet und seit dem kontinuierlich weiterentwickelt. Das Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) und die Universität Bielefeld haben das Programm evaluiert. Die Ergebnisse belegen eine positive Wirksamkeit auf Gesundheitsbewusstsein, Klassenklima, Ernährungs- und Bewegungsverhalten im Grundschulalter sowie auf Tabak- und Alkoholkonsum im Jugendalter.

In Berlin nehmen 13,4 Prozent der Grundschulen mit über 8.000 Kindern am Programm teil. Seit dem Schuljahr 2014/15 engagiert sich die Ärztekammer Berlin und ermöglicht dadurch sieben Berliner Grundschulklassen die Teilnahme an Klasse2000.

Zur Website: Klasse2000 – Stark und gesund in der Grundschule

Die Ärztliche Gesellschaft zur Gesundheitsförderung e. V. (ÄGGF) führt seit 1991 in Berlin mit finanzieller Unterstützung der Ärztekammer Berlin die „Ärztinnen-Informationsstunde“ durch. In den Informationsstunden halten Ärztinnen an Berliner Grund- und Sekundarschulen Sexualkundeunterricht. In Migrantinnen-Mütter-Informationsstunden vermitteln Ärztinnen Frauen aus verschiedenen Kulturkreisen ihr Wissen zur Frauen- und Familiengesundheit und die teilnehmenden Frauen lernen, den eigenen Körper zu verstehen.

Die Präventionsangebote der ÄGGF zur gesundheitlichen Bildung haben insgesamt den Schwerpunkt sexuelle Gesundheit, gesunde körperliche und seelische Entwicklung in der Pubertät und Adoleszenz, für Jugendliche in Schulen, insbesondere Mädchen, Eltern und Lehrkräfte. Das Setting Schule biete einen sehr guten Zugang und neben den gesundheitsförderlichen Aspekten für die Schülerinnen und Schüler wird auch das Vertrauen der Jugendlichen in Ärzt:innen für Untersuchungen, Impfungen etc. gestärkt. In einer Evaluation des Robert Koch-Instituts (Berlin) konnte ein „signifikanter Erfolg“ hinsichtlich Wissenszugewinn und der Förderung positiver Einstellungen nachgewiesen werden.

Die Ärztliche Gesellschaft zur Gesundheitsförderung wurde 1952 gegründet. Als gemeinnütziger Verein mit einem Team aus ca. 85 Ärzt:innen ist die ÄGGF in ganz Deutschland aktiv.

Zur Website: Ärztliche Gesellschaft zur Gesundheitsförderung

Im November 2004 wurde die Landesgesundheitskonferenz (LGK) eingerichtet und die Ärztekammer Berlin, neben 34 weiteren Institutionen und Verbänden, als stimmberechtigtes Mitglied berufen. Den Vorsitz der LGK führt das jeweils für das Gesundheitswesen zuständige Mitglied des Berliner Senats. Die LGK bietet den beteiligten Akteur:innen eine Plattform für abgestimmtes, zielorientiertes Handeln mit dem Fokus auf die gesundheitliche Lage und gesundheitliche Versorgung der Berliner Bevölkerung. Dazu werden unter anderem auf der Grundlage von Informationen der integrierten Gesundheits- und Sozialberichterstattung Problemfelder ermittelt und priorisiert, gesundheitspolitische Empfehlungen erarbeitet und Gesundheitsziele formuliert.

Die Mitglieder unterstützen in geeigneter Weise die verschiedenen Gremien und Arbeitsgruppen der Landesgesundheitskonferenz. Die Ärztekammer Berlin bringt sich inhaltlich in die Fachdiskussion und Weiterentwicklung des Gesundheitszieleprozesses ein.

Zur Website: Landesgesundheitskonferenz Berlin

Der Verein wurde am 4. November 1993 unter Mitwirkung der Ärztekammer Berlin als „Gesundheit Berlin“ gegründet und am 26. Mai 2009 um die Region Brandenburg zu „Gesundheit Berlin-Brandenburg“ erweitert. Von Beginn an hatte die Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung eine überregionale Ausrichtung, nicht zuletzt als Veranstalter des bundesweit größten Public Health-Kongresses Armut und Gesundheit sowie seit 2003 durch den Geschäftsstellensitz des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit. „Gesundheit Berlin-Brandenburg“ schließt etwa 140 mit Gesundheitsförderung befasste Personen und Institutionen (ordentliche und außerordentliche Mitglieder) zusammen.

Die Arbeitsgemeinschaft versteht sich als Interessensvertretung für Gesundheitsförderung, die Aktivitäten koordiniert, Sachkompetenz bündelt und gesellschaftliche sowie politische Kräfte ressort- und parteiübergreifend integriert. Das inhaltliche Rückgrat der Vereinstätigkeit bilden die aktuell acht aktiven Arbeitskreise. Sie greifen verschiedene Themen der Gesundheitsförderung und aktuelle fachpolitische Themen auf, bieten interessierten Akteuren eine Plattform für Austausch und Diskussionen.

Zur Website: Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V.

Die Kommission Gesundheitssport ist vom Landessportbund Berlin eingerichtet worden, um mit Fachleuten Fragen des Gesundheitssports zu bearbeiten und Initiativen zu entwickeln. Die Ärztekammer Berlin ist ordentliches Mitglied der Kommission und wird durch den Sportbeauftragten der Ärztekammer Berlin vertreten.

Als Fortbildungsveranstaltung für Ärzt:innen, Gesundheitstrainer:innen, Übungsleiter:innen wird von der Kommission Gesundheitssport das jährliche Gesundheitsforum veranstaltet.

Zur Website: Landessportbund Berlin – Kommission Gesundheitssport

1988 wurde der Verein Sport-Gesundheitspark e. V. als Modelleinrichtung für den Gesundheitssport in Berlin gegründet. Die Ärztekammer Berlin ist Gründungsmitglied und ist seither auch ordentliches Mitglied des Vereins. Im Verein trainieren über 6.000 Mitglieder in rund 1.000 Trainingsgruppen an fünf Standorten zu sozialverträglichen Preisen. Damit ist der Sport-Gesundheitspark der größte Verein seiner Art und gehört zu den zehn größten Sportvereinen überhaupt in Berlin.

Der gemeinnützige Sport-Gesundheitspark Berlin e.V. gliedert sich in die Bereiche:

  • Gesundheitssport mit über 20 indikationsspezifischen und präventiven Bewegungsangeboten
  • Sportmedizin mit präventiven und sportmedizinischen Untersuchungs- und Beratungsangeboten
  • Akademie mit den beiden Teilbereichen Betriebliche Gesundheitsförderung und Aus-/Fortbildung von Vereinsmitgliedern, Ärzt:innen, Sportlehrer:innen und Trainer:innen in sportmedizinischen Fragen und Fragen des Gesundheitssports

Zur Website: Sport-Gesundheitspark Berlin

Die Initiative „Berlin komm(t) auf die Beine“ zur Förderung des Gesundheitssports in Berlin wird durch eine enge Kooperation zwischen dem organisierten Sport und der Ärzteschaft getragen. Partner sind neben dem Landessportbund die Ärztekammer Berlin, der Berliner Sportärztebund und die Kassenärztliche Vereinigung Berlin. Ärzt:innen erhalten Informationen zu den mit dem Siegel „Sport pro Gesundheit“ zertifizierten Präventions- sowie zu anerkannten Rehabilitationssportangeboten.

Hilfreich und unterstützend wirken dabei das Rezept für Bewegung und die jährlich erscheinende Gesundheitssportbroschüre. Mit dem Rezept für Bewegung haben Ärzt:innen die Möglichkeit, ihrer Empfehlung zu regelmäßiger körperlicher Aktivität mehr Verbindlichkeit zu verleihen, Übungsleiter:innen konkrete Hinweise zu übermitteln und Patient:innen eine Orientierungshilfe bei der Suche nach qualifizierten Bewegungs-/Gesundheitssportangeboten an die Hand zu geben.

Zur Website: Berlin komm(t) auf die Beine 

Kontakt

Manja Nehrkorn, MPH
Referentin

Abteilung 2 - Fortbildung / Qualitätssicherung