Unser Beitrag zu Gesundheitsförderung und Prävention

Gesundheitsförderung & Prävention

Die Ärztekammer Berlin engagiert sich bei verschiedenen Veranstaltungen, Einrichtungen und Programmen zur Gesundheitsförderung und Prävention.

Der Kongress Armut und Gesundheit schafft seit 1995 ein kontinuierliches Problembewusstsein für gesundheitliche Ungleichheit in Deutschland und hat sich seit seiner Entstehung von anfangs 200 Teilnehmenden zur heute bundesweit größten Public Health Veranstaltung etabliert. Die Ärztekammer Berlin war 1995 Mitinitiatorin des Kongresses und ist seither stete Partnerin.

Der Kongress ist als öffentliche Veranstaltung konzipiert. An mehreren Veranstaltungstagen, zuletzt pandemiebedingt im Online-Format, tauschen sich Akteur:innen aus Politik, Wissenschaft, Gesundheitswesen, Praxis und Selbsthilfe zu Themen gesundheitlicher Ungleichheit aus. Aktuelle Forschungsergebnisse werden ebenso diskutiert und vertieft wie neue Strategien, Lösungsansätze und Erfahrungen.

Zur Website: Kongress Armut und Gesundheit

Seit 2011 ist die Ärztekammer Berlin Kooperationspartnerin des Berliner Landesprogramms „Kitas bewegen – für die gute gesunde Kita“. Ziel des Landesprogramms mit einem salutogenetischen Grundverständnis ist es, die gesundheitliche Situation aller am Kita-Leben Beteiligten (Kinder, Familien, pädagogische Fachkräfte) zu verbessern und damit insbesondere die Bildungs- und Gesundheitschancen von Kindern zu steigern. Dabei werden Kitas zwei Jahre lang aktiv in ihrer Organisationsentwicklung zu mehr Bildungs- und Gesundheitsqualität unterstützt.

Mit jeder Umsetzungsphase ist die Anzahl der teilnehmenden Bezirke und Einrichtungen gestiegen. In der nun achten Umsetzungsphase sind alle Berliner Bezirke im Landesprogramm aktiv. Dies wird von allen am Landesprogramm beteiligten Partner:innen als deutlicher Beweis für die Überzeugungskraft und Qualität des Programms gewertet.

Zur Website: Kitas bewegen – für die gute gesunde Kita

Klasse2000 bietet ein evaluiertes und erprobtes Konzept, gesundheitsförderliche Ressourcen bei Kindern in der Grundschule nachhaltig zu stärken. Dieses Unterrichtsprogramm zur Gesundheitsförderung sowie zur Gewalt- und Suchtprävention für diese Altersstufe ist in Deutschland am weitesten verbreitet.

1991 wurde Klasse2000 von Expert:innen aus Medizin und Pädagogik gestartet und seit dem kontinuierlich weiterentwickelt. Das Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) und die Universität Bielefeld haben das Programm evaluiert. Die Ergebnisse belegen eine positive Wirksamkeit auf Gesundheitsbewusstsein, Klassenklima, Ernährungs- und Bewegungsverhalten im Grundschulalter sowie auf Tabak- und Alkoholkonsum im Jugendalter.

Themen:

  • Gesund essen & trinken
  • Bewegen & entspannen
  • Sich selbst mögen & Freunde haben
  • Probleme & Konflikte lösen
  • Kritisch denken & Nein sagen

In Berlin nehmen etwa 13 Prozent der Grundschulen mit über 8.000 Kindern am Programm teil. Seit dem Schuljahr 2014/15 engagiert sich die Ärztekammer Berlin und ermöglicht dadurch sieben Berliner Grundschulklassen die Teilnahme an Klasse2000.

Zur Website: Klasse2000 – Stark und gesund in der Grundschule

Die Ärztliche Gesellschaft zur Gesundheitsförderung e. V. (ÄGGF) führt seit 1991 in Berlin mit finanzieller Unterstützung der Ärztekammer Berlin die „Ärztinnen-Informationsstunde“ durch. In den Informationsstunden halten Ärztinnen an Berliner Grund- und Sekundarschulen Sexualkundeunterricht. In Migrantinnen-Mütter-Informationsstunden vermitteln Ärztinnen Frauen aus verschiedenen Kulturkreisen ihr Wissen zur Frauen- und Familiengesundheit und die teilnehmenden Frauen lernen, den eigenen Körper zu verstehen.

Die Präventionsangebote der ÄGGF zur gesundheitlichen Bildung haben insgesamt den Schwerpunkt sexuelle Gesundheit, gesunde körperliche und seelische Entwicklung in der Pubertät und Adoleszenz, für Jugendliche in Schulen, Eltern und Lehrkräfte. Das Setting Schule biete einen sehr guten Zugang und neben den gesundheitsförderlichen Aspekten für die Schülerinnen und Schüler wird auch das Vertrauen der Jugendlichen in Ärzt:innen für Untersuchungen, Impfungen etc. gestärkt. In einer Evaluation des Robert Koch-Instituts (Berlin) konnte ein „signifikanter Erfolg“ hinsichtlich Wissenszugewinn und der Förderung positiver Einstellungen nachgewiesen werden.

Die Ärztliche Gesellschaft zur Gesundheitsförderung wurde 1952 gegründet. Als gemeinnütziger Verein mit einem Team aus ca. 85 Ärzt:innen ist die ÄGGF in ganz Deutschland aktiv.

Zur Website: Ärztliche Gesellschaft zur Gesundheitsförderung

Im November 2004 wurde die Landesgesundheitskonferenz (LGK) eingerichtet und die Ärztekammer Berlin, neben 34 weiteren Institutionen und Verbänden, als stimmberechtigtes Mitglied berufen. Den Vorsitz der LGK führt das jeweils für das Gesundheitswesen zuständige Mitglied des Berliner Senats. Die LGK bietet den beteiligten Akteur:innen eine Plattform für abgestimmtes, zielorientiertes Handeln mit dem Fokus auf die gesundheitliche Lage und gesundheitliche Versorgung der Berliner Bevölkerung. Dazu werden unter anderem auf der Grundlage von Informationen der integrierten Gesundheits- und Sozialberichterstattung Problemfelder ermittelt und priorisiert, gesundheitspolitische Empfehlungen erarbeitet und Gesundheitsziele formuliert.

Die Mitglieder unterstützen in geeigneter Weise die verschiedenen Gremien und Arbeitsgruppen der Landesgesundheitskonferenz. Die Ärztekammer Berlin bringt sich inhaltlich in die Fachdiskussion und Weiterentwicklung des Gesundheitszieleprozesses ein.

Zur Website: Landesgesundheitskonferenz Berlin

Der Verein wurde am 4. November 1993 unter Mitwirkung der Ärztekammer Berlin als „Gesundheit Berlin“ gegründet und am 26. Mai 2009 um die Region Brandenburg zu „Gesundheit Berlin-Brandenburg“ erweitert. Von Beginn an hatte die Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung eine überregionale Ausrichtung, nicht zuletzt als Veranstalter des bundesweit größten Public Health-Kongresses Armut und Gesundheit sowie seit 2003 durch den Geschäftsstellensitz des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit. „Gesundheit Berlin-Brandenburg“ schließt etwa 140 mit Gesundheitsförderung befasste Personen und Institutionen (ordentliche und außerordentliche Mitglieder) zusammen.

Die Arbeitsgemeinschaft versteht sich als Interessensvertretung für Gesundheitsförderung, die Aktivitäten koordiniert, Sachkompetenz bündelt und gesellschaftliche sowie politische Kräfte ressort- und parteiübergreifend integriert. Das inhaltliche Rückgrat der Vereinstätigkeit bilden die aktuell acht aktiven Arbeitskreise. Sie greifen verschiedene Themen der Gesundheitsförderung und aktuelle fachpolitische Themen auf, bieten interessierten Akteuren eine Plattform für Austausch und Diskussionen.

Zur Website: Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V.

Der „Runde Tisch Berlin - Gesundheitsversorgung bei häuslicher und sexualisierter Gewalt“ (RTB) wurde am 17.01.2019 unter der Federführung der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung gegründet. Die Mitglieder verständigten sich in einer gemeinsamen Erklärung zur Zusammenarbeit darauf, die Leitlinien der WHO zum Umgang mit Gewalt in Paarbeziehungen und sexueller Gewalt im Berliner Gesundheitswesen umzusetzen und zu verankern.

Am Runden Tisch wirken derzeit Vertreter:innen von 29 Organisationen, Institutionen und Netzwerken mit. Die Ärztekammer Berlin ist von Beginn an aktiv daran beteiligt. Der Runde Tisch tagt zweimal jährlich unter Leitung der für Gesundheit zuständigen Senatsverwaltung. Seit dem 01.02.2018 ist S.I.G.N.A.L. e.V. Träger der Geschäftsstelle des Runden Tisches.

Mehr Informationen unter:

Kontakt

Manja Nehrkorn, MPH
Referentin

Abteilung 2 - Fortbildung / Qualitätssicherung