Der Hitzetod kommt oft schneller als erwartet. Da Hitze vor allem das Gehirn beeinträchtigt, können Betroffene oft nicht mehr klar denken. Bevor Hilfe kommt, kann es dann schon zu spät sein. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, deren Durstgefühl oft eingeschränkt ist. Aber auch Obdachlose können sich meistens nicht schützen und sind der Hitze hilflos ausgeliefert. Neben der aufsuchenden Hilfe und dem Verteilen von Wasser sind kühle Räumlichkeiten daher von größter Bedeutung für Betroffene.
Dr. Ina Czyborra, Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege: „Berlin geht beim Schutz vor Hitze voran – mit der Erarbeitung des landesweiten Hitzeaktionsplans, der bessere Aufklärung, aber auch konkrete Maßnahmen für besonders gefährdete Gruppen bietet. Hierbei ist es wichtig, dass wir in unserer Stadt auch die Menschen nicht aus dem Blick verlieren, die auf der Straße leben und die bei großer Hitze besonderen Schutz benötigen. Mit vielen Trinkwasserangeboten, Hitzehilfen und Schutzräumen setzen wir hier bundesweit Maßstäbe. Mir ist aber auch wichtig, dass mit der Erarbeitung des Hitzeaktionsplans 2025 das Thema nicht beendet ist. Der von Menschen gemachte Klimawandel wird dafür sorgen, dass wir die Maßnahmen des Hitzeschutzes immer wieder anpassen und fortschreiben.“
PD Dr. med. Peter Bobbert, Präsident der Ärztekammer Berlin: „Hitze ist für ältere oder vorerkrankte Menschen, Schwangere, kleine Kinder und alle, die im Freien arbeiten, eine konkrete Gefahr. Es wird unterschätzt, wie viele Menschen schon heute in Folge von Hitzewellen sterben – auch hier in Berlin. Mit dem Aktionsbündnis Hitzeschutz haben wir Hitzeschutz bereits in vielen Gesundheitseinrichtungen der Stadt verankert. Wir müssen jedoch noch viel mehr für die Prävention von hitzebedingten Gesundheitsschäden tun und vor allem die vulnerablen Gruppen schützen.“
Max Bürck-Gemassmer, stellvertretender Vorsitzender von KLUG – Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit: „Für das Aktionsbündnis Hitzeschutz Berlin war von Anfang an klar: Wir wollen ins konkrete Handeln kommen. Daraus ist schnell ein bundesweites Bündnis gewachsen, das zum bundesweiten Hitzeaktionstag am 4. Juni wieder vielfältige Veranstaltungen koordiniert. Das Hitzehilfeangebot des Internationalen Bundes für obdachlose Menschen ist ein herausragendes Beispiel, wie der Schutz der am meisten gefährdeten Bevölkerungsgruppen praktisch realisiert werden kann. Dieses Projekt muss langfristig verlässlich finanziert werden.“
Janette Werner, Regionalleiterin Berlin Südwest beim Internationalen Bund Berlin-Brandenburg: „Die Berliner Hitzehilfe rettet Menschenleben. Nicht selten schlafen obdachlose Menschen unter Einfluss von Alkohol, Drogen oder anderen Substanzen in der Hitze ein und merken nicht, wie lebensbedrohlich Hitze und Sonne für Sie sein können. Gerade diese Menschen brauchen Orte, die sie ohne Rechtfertigung und Scham aufsuchen können und die ihnen Schutz bieten. Die Kontinuität des Ortes und das damit wachsende Vertrauen spielen dabei eine große Rolle. Betroffene finden bei uns Ruheplätze und Schutzräume, Mahlzeiten, frisches Wasser, eine Dusche, Sonnenschutzmittel sowie Beratung, Unterstützung und immer ein offenes Ohr. Wir hoffen, dass unsere Hitzehilfe in Berlin Schöneberg so lange wie möglich ein schützender Ort bleiben kann.“
Einladung zum Pressegespräch
Seit 2022 gibt es die Hitzehilfe des Sozialverbandes IB Berlin-Brandenburg in Schöneberg – damals die erste Hitzenothilfe in Deutschland. Mittlerweile hat sich die Unterkunft als feste Anlaufstelle für Obdachlose, aber auch für andere Menschen, die durch starke Hitze belastet sind, etabliert. Neben dem Schutz vor Hitze ermöglicht das Angebot auch, soziale Kontakte aufzunehmen und zu pflegen. Zudem können die Mitarbeitenden medizinische Bedarfe erkennen und die Betroffenen an entsprechende Gesundheitseinrichtungen vermitteln.
Um sich über die Hitzehilfe zu informieren und sich vor Ort ein Bild vom Angebot zu machen, laden wir Sie zum Pressegespräch „Obdachlosigkeit und Hitzeschutz“ in die Notunterkunft des IB Berlin-Brandenburg ein. Unter anderem haben Sie dann die Gelegenheit, sich die Räumlichkeiten anzuschauen und mit den Referent:innen ins Gespräch zu kommen.
Zeit: Montag, 2. Juni 2025, 12:30 bis 13:30 Uhr
Ort: Internationaler Bund Berlin-Brandenburg, Kurmärkische Str. 1-3, 10783 Berlin.
Hier finden Sie die Pressemitteilung als PDF.
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