Ärztekammern unterstützen Ausweitung der Lebendorganspende

Pressemitteilung

Die Ärztekammern Berlin (ÄKB) und Brandenburg (LÄKB) unterstützen die geplante Ausweitung des Transplantationsgesetzes bei den Regelungen der Lebendspende. Der Gesetzentwurf des Bundesgesundheitsministeriums sieht vor, dass Nierenspenden künftig auch zwischen nicht miteinander bekannten Paaren möglich sein soll. Die Ärztekammern Brandenburg und Berlin fordern diese Neuerung bereits seit langem.

Die deutschen Gesetze zur Lebendorganspende sind aktuell im europäischen Vergleich besonders restriktiv und nur zwischen sich nahestehenden Personen, zum Beispiel Verwandten oder Ehepartnern, erlaubt.

„Die geplante Ausweitung des Spenderkreises ist ein wichtiger Fortschritt, da die Lebendspende viele Vorteile bietet. Mit der Novellierung sollten auch Transplantationen möglich sein, bevor die Patientin oder der Patient überhaupt mit der Dialyse beginnen muss“, erklärt Dipl.-Med. Frank-Ullrich Schulz, Präsident der Landesärztekammer Brandenburg.

Auch PD Dr. med. Peter Bobbert, Präsident der Ärztekammer Berlin, unterstützt die Gesetzesinitiative. Er ergänzt jedoch: „Die neuen Regelungen zur Lebendspende lösen das Grundproblem der Organspende in Deutschland nicht. Daher ist ergänzend eine umfassende systemische Reform notwendig, insbesondere der postmortalen Organspende. Länder wie Spanien haben mit der Widerspruchsregelung oder durch verbesserte Klinikstrukturen deutlich höhere Spenderzahlen erzielt. Deutschland verschenkt weiterhin wertvolles Potenzial.“

ÄKB und LÄKB unterhalten die gemeinsame Lebendspendekommission. Sie hat die Aufgabe, gutachtlich Stellung zu nehmen, bevor ein Organ von einer lebenden Person entnommen wird. Ihre Ziele sind die Sicherstellung der Freiwilligkeit und die Verhinderung von Organhandel.

In Deutschland herrscht ein deutliches Ungleichgewicht zwischen der Zahl der benötigten und der verfügbaren Nieren: Ende 2024 warteten rund 6.400 Menschen auf eine Spenderniere, nur 1.442 Nierentransplantationen konnten durchgeführt werden. 632 stammten von Lebendspendern.

Ansprechperson für Presseanfragen

  • PD Dr. med. Peter Bobbert, Präsident der Ärztekammer Berlin
  • Dipl.-Med. Frank-Ullrich Schulz, Präsident der Landesärztekammer Brandenburg

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